Prunella_vulgaris_2007-08-11

Kleine Braunelle – Prunella vulgaris

September 2025

Merkmale und Erscheinung

Die Kleine Braunelle (Prunella vulgaris) ist eine weit verbreitete, mehrjährige Wildpflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Trotz ihrer eher unscheinbaren Erscheinung zählt sie zu den ökologisch besonders wertvollen Pflanzenarten unserer heimischen Flora. Sie wächst niedrig, meist kriechend, bildet dichte Matten und erreicht eine Höhe von etwa 5 bis 20 cm. Typisch sind ihre gegenständigen, leicht behaarten Blätter und die charakteristischen, blau-violetten Blüten, die in kompakten, ährenartigen Blütenständen sitzen. Die Blütenform ist typisch für Lippenblütler: Eine obere „Haube“ schützt die Fortpflanzungsorgane, während die untere Lippe als Landeplatz für Insekten dient.

Blütezeit und Bedeutung für Insekten

Die Kleine Braunelle blüht über einen langen Zeitraum – von Juni bis in den Oktober – und stellt damit über mehrere Monate hinweg eine kontinuierliche Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten dar. Besonders Wildbienen und Hummeln werden von ihrem Nektar angelockt. Die Blüten sind so aufgebaut, dass nur bestäubende Insekten mit entsprechend langen Rüsseln an den Nektar gelangen können.

Ökologische Rolle und frühere Nutzung

Auch in ökologisch gestalteten Gärten oder naturnahen Grünflächen erfüllt die Braunelle eine wichtige Funktion: Sie verbessert die Bodenstruktur, schützt vor Erosion und erhöht die Artenvielfalt. Darüber hinaus wurde sie früher als Heilpflanze bei Entzündungen, Halsschmerzen oder Wunden verwendet. Heute ist sie vor allem eines: ein kleiner, robuster und ökologisch bedeutsamer Helfer im Kampf für mehr Biodiversität.