Vorkommen und Erscheinungsbild
Das Gewöhnliche Bitterkraut ist eine heimische Wildpflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es handelt sich um eine zwei- bis mehrjährige Art, die bevorzugt an trockenen, nährstoffreichen Standorten wie Wegrändern und Brachflächen oder auf ruderal beeinflussten Extensiv-Wiesen wächst. Mit einer Wuchshöhe von bis zu 100 cm und seinem aufrechten, oftmals verzweigten Stängel ist das Bitterkraut eine auffällige Erscheinung in sonnigen Lagen.
Blätter und Blütenmerkmale
Charakteristisch sind die schmalen, lanzettlichen Blätter, die oft borstig behaart sind und eine gewisse Ähnlichkeit mit denen des Habichtskrauts aufweisen – daher der botanische Artname hieracioides. Die Blütenköpfchen bestehen ausschließlich aus goldgelben Zungenblüten, die von Juli bis Oktober erscheinen. Eine Besonderheit ist, dass sich die Blüten oft nur vormittags öffnen und sich bei trübem Wetter oder am Nachmittag wieder schließen.
Ökologische Bedeutung für Insekten
Ökologisch ist das Gewöhnliche Bitterkraut von großer Bedeutung: Es dient zahlreichen Insektenarten, insbesondere Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlingen, als wichtige Nahrungsquelle. Der reichhaltige Nektar und die gut erreichbaren Pollen machen die Pflanze besonders attraktiv für bestäubende Insekten. Aufgrund ihrer langen Blühdauer trägt sie wesentlich zur Versorgung der Insekten in Spätsommer und Frühherbst bei – einer Zeit, in der es oft an Blüten mangelt.
Wert für Lebensräume und Biotope
Das Gewöhnliche Bitterkraut ist also nicht nur eine widerstandsfähige und anpassungsfähige Pflanze, sondern auch ein wertvoller Bestandteil artenreicher Wiesen- und Saumbiotope.
