Aussehen und Merkmale
Der Kleine Fuchs ist einer der bekanntesten und farbenprächtigsten Tagfalter Mitteleuropas. Seine leuchtend orangebraunen Flügel, die von schwarzen und gelben Flecken sowie einem blauen Saum aus Halbmondflecken gesäumt sind, machen ihn unverwechselbar. Mit einer Flügelspannweite von etwa 40 bis 50 Millimetern gehört er zu den mittelgroßen Schmetterlingen. Besonders auffällig ist der starke Farbkontrast zwischen den Ober- und Unterseiten der Flügel – letztere sind dunkelbraun marmoriert und dienen der Tarnung, wenn der Falter ruht.
Verbreitung und Lebensräume
Der Kleine Fuchs ist in ganz Europa, weiten Teilen Asiens und bis nach Japan verbreitet. Er fehlt lediglich in den südlichsten und nördlichsten Regionen Europas. In Deutschland zählte er lange zu den häufigsten und am weitesten verbreiteten Tagfaltern. Heute leidet der Kleine Fuchs sehr unter Habitatverlust, Umweltgiften und Klimawandel. Sein Lebensraum ist sehr vielfältig: Man findet ihn in Gärten, Parks, Waldrändern, Wiesen, an Feldrainen und selbst in städtischen Gebieten. Entscheidend ist das Vorhandensein seiner Raupenfutterpflanze – der Brennnessel (Urtica dioica).
Lebenszyklus und Entwicklung
Die Biologie des Kleinen Fuchses ist eng an diese Pflanze gebunden. Nach der Überwinterung und Paarung im Frühjahr legen die Weibchen ihre Eier in großen Gruppen auf der Unterseite junger Brennnesselblätter ab. Die daraus schlüpfenden Raupen leben zunächst gesellig in Gespinsten und fressen an den Blättern, bevor sie sich später einzeln verpuppen. Nach etwa zwei bis drei Wochen schlüpfen die Falter. In Mitteleuropa bildet die Art meist zwei Generationen pro Jahr – eine im Frühsommer und eine im Spätsommer. Die zweite Generation überwintert als erwachsener Falter an geschützten Orten, etwa in Holzstapeln, Dachböden oder Baumhöhlen, und fliegt bereits an warmen Frühlingstagen wieder aus.
Förderung im Garten
Wer den Kleinen Fuchs im eigenen Garten fördern möchte, kann dies leicht tun: Wichtig ist, einige Brennnesselbestände an sonnigen, windgeschützten Stellen zu belassen, da sie den Raupen als Nahrung dienen. Zudem bieten die nektarreichen Blüten von Weiden, Löwenzahn oder Huflattich schon früh im Jahr wertvolle Energiequellen. Im Sommer besuchen die Falter besonders gerne die Blüten von Disteln oder der Acker-Witwenblume. Auf den Einsatz von Insektiziden sollte im Garten natürlich vollständig verzichtet werden. Mit etwas Geduld und der richtigen Pflanzenwahl lässt sich der Kleine Fuchs bald vielleicht regelmäßig im Garten beobachten – ein lebendiges Zeichen für eine naturnahe, vielfältige Umwelt.




