Ein Gastbeitrag unserer Praktikantin Marlena Knemeyer
Ein Ritter unter den Schmetterlingen
Der Tagfalter gehört zu der Familie der Ritterfalter und ist mit seinen 6,5 – 8,6 cm einer der größten Falter Deutschlands. Er ist phänotypisch leicht erkennbar durch sein schwarzes Muster an den Flügelrändern auf dem weiß-gelbem Grundton. Markant sind die kurzen, schwarzen Erweiterungen der Hinterflügel. Diese „Schwänzchen“ erinnern an die Schwanzfedern einer Schwalbe und fungieren so als Namensgeber. Zudem sind die Hinterflügel durch eine blaue Binde mit dem charakteristischen roten Augenfleck geziert. Diese Farbenpracht wirkt exotisch, ist aber doch einheimisch (indigen). An den Vorderbeinchen besitzt er lange Haare, die als Putzkämmchen genutzt werden.
Die Art ist laut dem Rote-Liste-Zentrum als ‚ungefährdet‘ eingestuft, auf der vorherigen Liste wurde der Schwalbenschwanz der Kategorie ‚Vorwarnliste‘ zu sortiert. Gefährdet wird er durch Pestizide, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden.
Raupen mit Verteidigung
Der Schwalbenschwanz fliegt in zwei bis drei Generationen. Die Imagines (fortpflanzungsfähige Adultform) sind für ihre Gipfelbalz bekannt.
Anfangs zeigen die Raupen Vogelkotmimese (Tarnungsform), demzufolge sind sie schwarz mit orange-roten Punkten. Ausgewachsen sind sie grüngefärbt mit schwarzen Querstreifen und gelben/orangeroten Punkten. Die Raupe kann sich vor Fressfeinden schützen, indem sie die Nackengabel (Osmaterium) unterhalb des Kopfes ausstülpt. Die Nackengabel ist grell orange gefärbt und verfügt über Drüsen, die einen unangenehmen Duftstoff absondern.
Das eigene Beet als optimaler Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet reicht von Europa und Nordafrika über Asien bis nach Nordamerika. Bevorzugt wird offenes Gelände, Trockenrasen und Wiesen. Optimale Nektarquellen sind Rotklee, Löwenzahn oder Kratzdistel. Für die Raupe sind die Hauptnahrungsquellen Doldenblütler, wie (Wilde) Möhre, Fenchel und Dill, somit findet er oftmals Nahrung im Gemüse- und Kräuterbeet. Wenn der Garten naturnah gehalten wird, kann der eigene Garten ein Paradies für den Schwalbenschwanz und viele weitere Falterarten werden.
Schmetterling des Jahres 2025 in Österreich
Das Citizen Science Projekt „Schmetterlinge Österreichs“ wird durchgeführt mit Hilfe von interessierten Laien, wobei die Teilnehmenden via einer App Schmetterlinge melden können. Von diesem Projekt wurde der Schwalbenschwanz in einem Voting als Schmetterling des Jahres gekürt (in Österreich hat der Schmetterling den Status gefährdet). Diese Projekte leisten einen Beitrag zum Artenschutz und sollen die Bedeutung der Raupe und des Schmetterlings im Hinblick auf die jeweiligen Ökosysteme hervorheben. Die Biodiversität kann gefördert werden, wenn öffentliche und private Institutionen kooperieren.
Quellen
- https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/schmetterlinge/tagfalter/24356.html
- https://www.rote-liste-zentrum.de/de/Detailseite.html?species_uuid=1991cc19-4dea-475e-858c-3ec4c28c70ee
- https://junior-ranger.de/lexikon/schwalbenschwanz/
- https://infothek.bmimi.gv.at/schwalbenschwanz-ist-schmetterling-des-jahres-2025/
- https://www.bluehendesoesterreich.at/presse/oesterreich-sucht-den-schmetterling-des-jahres-2025
- https://de.wikipedia.org/wiki/Schwalbenschwanz_(Schmetterling)




