Frühe Gartenbesucher
Mit etwas Glück kann man in Bielefelder Gärten schon ab Mitte März die ersten Exemplare der Gehörnten Mauerbiene beobachten. Die auffälligen und vergleichsweisen großen Wildbienen lassen sich recht gut erkennen. Insbesondere die Weibchen fallen durch ihre auffällig schwarz-rot gefärbte Behaarung auf. Ähnlich gefärbt sind bei uns sonst nur die Weibchen der Zweifarbigen Schneckenhausbiene (Osmia bicolor), die jedoch etwas kleiner sind und im Gegensatz zur Gehörnten Mauerbiene keine auffälligen Fortsätze im Gesicht trägt. Die Unterscheidung der Mauerbienenmännchen ist im Gelände oftmals nicht so einfach.
Solitär, aber effizient: Die Nistweise der Gehörnten Mauerbiene
Die Weibchen der Gehörnten Mauerbiene leben wie die meisten Wildbienenarten solitär. Jedes Weibchen legt nur für die eigenen Nachkommen Brutzellen an, die bei dieser Art mit Pollen verschiedener Pflanzenfamilien gefüllt und dann mit Eiern belegt werden. Der Pollen wird in einer sogenannten Bauchbürste, eine Sammelbehaarung an der Hinterleibsunterseite, gesammelt und zum Nistplatz transportiert. Alle Mauerbienenarten gehören deshalb zusammen mit einigen anderen Wildbienengattungen zur Familie der Bauchsammelbienen. Als Nistplatz werden Käferfraßgänge in totem Holz bevorzugt, an Wildbienen-Nisthilfen kann die Gehörnte Mauerbiene mitunter sehr häufig werden. Hier nutzt sie auch sehr gerne hohle Stängel von Bambus oder Pappröhrchen zum Nestbau. Die Brutzellen werden in Form von Reihenbauten hintereinander, getrennt durch Zwischenwände angelegt. Hier entwickeln sich die Larven, die als Puppen überwintern, bis zum nächsten Frühjahr.
Frühblüher und Nistplätze: So hilft man der Gehörnten Mauerbiene
Als früh fliegende Wildbienenart ist die Gehörnte Mauerbiene schon im zeitigen Frühjahr auf das Vorhandensein ausreichender Pollenquellen angewiesen. In Gärten kann man die Weibchen z.B. häufig an Blaustern, Traubenhyazinthe oder Obstgehölzen beobachten. In der freien Landschaft werden gerne Löwenzahn oder Weidengewächse angeflogen. Fehlen geeignete Nistplätze nützt der Gehörnten Mauerbiene allerdings auch das beste Pollenangebot nichts. Sowohl geeignete Blühpflanzen als auch gut besonnte Nistplätze lassen sich im eigenen Garten leicht anbieten bzw. schaffen. Oftmals stellt sich dann schon sehr bald diese hübsche und bei der Bestäubung äußerst hilfreiche Wildbienenart im Garten ein.


