Erkennungsmerkmale einer unscheinbaren Pflanze
Obwohl sie im Sommer an trockenen, sonnigen Straßen- und Wegrändern, auf Brachen und Ackerrändern nicht selten ist, wird die Wilde Möhre leicht übersehen. Das liegt vermutlich daran, dass sie bei flüchtigem Hinsehen starke Ähnlichkeit mit vielen anderen großen Doldenblütlern hat, die für Laien schwer zu unterscheiden sind. Schaut man aber genau hin, gibt es mehrere Merkmale, die eine deutliche Unterscheidung ermöglichen. Zum einen steht in der Mitte der aus vielen kleinen weißen Blüten bestehenden Dolde oft eine schwarz-purpurne einzelne Blüte. Dieses früher als „Mohrenblüte“ bezeichnete Merkmal gab der Pflanze auch ihren deutschen Namen „Möhre“.
Weitere Merkmale sind die großen, verzweigten Hüllblätter, die im aufgeblühten Zustand zurückgeschlagen sind und im abgeblühten Zustand den nestartig-zusammengezogenen Fruchtstand umhüllen. Außerdem ist die ganze Pflanzen stark behaart.
Ursprungsform unserer Gartenmöhre
Tatsächlich ist die bis 1 Meter hoch wachsende Pflanze die Stammform unserer Gartenmöhre. Allerdings stammt die Kulturform ursprünglich aus Afghanistan und wurde im Mittelalter im Mittelmeergebiet eingeführt und später auch bei uns in Mitteleuropa. Die Unterart der bei uns heimischen Wilden Möhre hat dagegen weiße, faserige und ungenießbare Wurzeln.
Ein Paradies für Insekten
Insekten lieben die Wilde Möhre. Auf den flachen bis halbkugeligen Dolden laufen kleine und große Käfer, Fliegen, Wespen und Wildbienen auf der Suche nach Nektar und Pollen umher. Die Raupen mehrerer Schmetterlings-Arten leben von den Blättern. Eine bekannte und gelegentlich auch in Bielefeld zu beobachtende Art, deren Raupen an der Wilden Möhre fressen, ist der Schwalbenschwanz.