Männchen Großer Schillerfalter (C. Venne)

Großer Schillerfalter – Apatura iris

Dezember 2024

Der Name dieser großen und auffälligen Tagfalterart stammt von den irisierenden Flügeln der männlichen Falter, die je nach Betrachtungswinkel zwischen schwarz und leuchtend blau changieren. Für diesen faszinierenden Effekt sind mit Luftkammern gefüllte Flügelschuppen verantwortlich, die bei den weiblichen Faltern fehlen.

Selten zu sehen, hoch oben zu Hause

Obwohl der Große Schillerfalter bei uns weit verbreitet ist, bekommt man ihn leider nur sehr selten zu Gesicht. Die Falter halten sich gerne im Kronenbereich von Bäumen auf. Blüten besuchen sie nur selten, kommen aber regelmäßig an feuchte Bodenstellen (z. B.) auf unasphaltierten Wegen, wo sie mit ihrem schwach sklerotisierten Rüssel gelöste Mineralstoffe aufnahmen.

Raupen verraten mehr als die Falter

Als Raupenfutterpflanzen dienen dem Großen Schillerfalter verschiedene Weidenbaumarten, besonders die Salweide (Salix caprea) ist bei uns weit verbreitet. Hier legen die Weibchen des von Juni bis August fliegenden Großen Schillerfalters einzeln ihre Eier am Laub ab. Die Raupen beginnen zu fressen und überwintern dann auf einem selbst gesponnenen Polster an der Futterpflanze, um hier im Frühjahr weiter zu fressen und auch zu verpuppen. Ab dem zweiten Stadium haben die Raupen auffällige Kopfhörner, die sie an Nacktschnecken erinnern lassen. Da die Raupen ein ganz typisches Fraßbild am Laub erzeugen und auch die Stellen an den Zweigen, an denen sie überwintern, ein typisches Bild aufweisen, lassen sich Große Schillerfalter über ihre Raupen im Herbst und Winter sogar besser nachweisen als über die selteneren Imagines (Falter), die sich unseren Blicken oft entziehen.

Salweiden pflanzen: Lebensraum für Schmetterlinge und Wildbienen

Wenn wir den Großen Schillerfalter fördern wollen, können wir auch im Siedlungsraum bei der Pflanzung von Hecken und gehölzreichen Säumen gezielt auch ihre Raupenfutterpflanzen (insbesondere Salweiden) einbringen, an denen sich auch die Raupen zahlreicher anderer Schmetterlingsarten entwickeln. Die männlichen Salweiden produzieren im Frühjahr zusätzlich zum Blütennektar zudem auch sehr viel Pollen, auf den auch viele spezialisierte Wildbienenarten angewiesen sind (z.B. die Große Weiden-Sandbiene oder die Frühlings-Seidenbiene).