Lychnis_flos-cuculi_2007-06-05

Kuckucks-Lichtnelke – Lychnis flos-cuculi

Mai 2025

Farbenpracht auf Feuchtwiesen

Manche feuchte Wiesen erscheinen stellenweise im Mai fast violett. Das sind Bereiche, in denen die Kuckucks-Lichtnelke ihre prächtigen rosaroten Blüten entfaltet. Bei genauerem Hinsehen sind die Blütenblätter eher zierlich, tief gespalten und mit langen Zipfeln. In großer Menge leuchten sie aber weithin und prägen das Landschaftsbild. Nicht nur wir Menschen sind von dieser Farbenfülle fasziniert: auch zahlreiche Insekten, insbesondere Tagfalter und langrüsselige Wildbienen, besuchen die Blüten in großer Zahl auf der Suche nach Nektar.

Kuckucksspeichel und Schaumzikaden

An den Stängeln der Pflanzen findet man nicht selten kleine Schaumklumpen, die von Larven der Schaumzikaden erzeugt werden. Die Larven saugen Pflanzensäfte und produzieren daraus Schaumbläschen, die ihnen als Schutz vor Austrocknung und vor Fressfeinden dienen soll. Dasselbe Phänomen, früher Kuckucksspeichel genannt, kann man auch am Wiesen-Schaumkraut beobachten und hat zur Namensgebung dieser ebenfalls früh blühenden Wiesenpflanze geführt.

Blütenvielfalt und Blütengeschlechter

Die meisten Blüten der Kuckucks-Lichtnelke sind zwittrig, enthalten also sowohl Staubblätter (männliche Blütenorgane) als auch Fruchtblätter (weibliche Blütenorgane). Gelegentlich kommen aber auch Exemplare mit ausschließlich weiblichen oder ausschließlich männlichen Blütenorganen vor. Innerhalb der Familie der Nelkengewächse, zu der die Kuckucks-Lichtnelke gehört, sind wechselnde Blütenverhältnisse keine Seltenheit. Bei der Roten und auch bei der Weißen Lichtnelke treten sogar fast ausschließlich rein männliche und rein weibliche Pflanzen auf.

Rückgang und neue Lebensräume

Leider sieht man die leuchtenden Blüten der Kuckucks-Lichtnelke heute nicht mehr so häufig wie früher – eine Folge von Entwässerungen und zu intensiver Bewirtschaftung vieler Feuchtwiesen. Wie viele andere Wiesenpflanzen wurde sie durch häufige Mahd aus ihren ursprünglichen Lebensräumen verdrängt. Doch es gibt Hoffnung: Heute findet man die Kuckucks-Lichtnelke immer häufiger in feuchten Straßengräben und an Wegrändern, wo sie neue Nischen erobert.